Donnerstag, 28. Februar 2013

Flugangst


nachdem ich nun exakt 6 mal in den letzten tagen das vergnügen hatte in einem völlig ausgebuchten urlaubsbomber start und landung über mich ergehen zu lassen, kamen mir doch so einige gedanken....


meine beobachtungen sind wie folgt:
es gibt 4 verschiedene flugreisetypen, die jeder auf seine weise mit dem uns angeborenen grauen und der durchaus erklärbaren angst vorm fliegen umgehen:





typ1 (der quassler)
vorzugsweise damen so zwischen 25 (kicher,kicher) bis 55 bekämpfen ihre flugangst mit unaufhörlichem gequatsche über gott und die welt. plappern über die uninteressantesten sachen ohne punktundkommaohneabsatzoderluftholpausezumkotzenlautundnervigkichernundbrabbelnwährendunsereinsumgnadeflehtgegendieangstan. diese spezies kauft zu 100 % fieses parfum im flieger und dieselt sich und die leidende umgebung damit ein bis allen schlecht ist.




typ2 (der beter)
still und blass sitzt er im ungemütlichen sessel. mit durchgetretenem bremsfuß und verkrampftem nacken. die schweißigen finger in die schon verkrusteten armlehnen gekrallt. er transpiriert stark, seine lippen bewegen sich leise im gebet. ade schöne welt das leben war so schön, mutti du erbst alles.




typ3 (der knallharte)
hat schon vorm flug kräftig an der bar vollgetankt und sitzt locker, leise nach saurem kognak aufstoßend, im sitz. breiter schritt, selbstsicherer blick, nur der müffige angstgeruch verrät sein innerstes hasenherz. kaum gestartet ordert er selbstsicher und laut den nächsten drink um sich mut für die bevorstehende landung anzusaufen und belästigt die hübschen stewardessen und umsitzende mit zotigen bemerkungen non stop.




typ1-3 klatscht übrigens auch laut bei der geglückten landung (ist ja wohl selbstverständlich, ist doch der job des flugkapitäns, ich klatsch ja auch nicht wenn der busfahrer an der richtigen haltestelle hält!!)




typ4 (der macher)
klappt erst kurz vorm start gezwungenermaßen sein laptop zu und macht das handy aus um sich gelangweilt zurückzulehnen oder den wirtschaftsteil "der süddeutschen" zu studieren. miles and more. wieder ein lästiger termin mit geschäftspartnern im visier und keine zeit sich mit sowas irrationalem wie flugangst auch nur ansatzweise zu befassen. der herr fliegt täglich! die touristen nerven ihn gewaltig und er hat kein verständnis für 30 kilo handgepäck! er stinkt nach teuere zigarre und armani.




ich selbst ordene mich zwischen typ1 und typ2 ein... ich verzichte auf das widerliche parfüm, ich habe eine scheißangst, jedesmal wenn ich so eine stinkende enge klapprige kiste besteige, obwohl ich schon sehr oft und freiwillig geflogen bin, ich gucke aus dem fenster und frage mich warum ich so mit dem leben spiele, ich schlucke und gähne tapfer meine ohren frei und versuche die aufsteigende übelkeit bei luftloch und kurven zu ignorieren. ich klatsche nicht, sondern mache 3 kreuze. (damals in kairo ist bei der landung die gesamte bordküche von hinten den gang duch bis nach vorn gerauscht und alle gepäckklappen sprangen auf, holla, da kam aber freude auf!)


"wir haben da oben nichts verloren" 
das steht schon mal fest! aber wenn man um 12 uhr im verregneten kalten beschissenen thessaloniki in den flieger kriecht und um 14 uhr in einem strahlenden 20 grad warmen münchen wieder rausfällt.... das hat schon was!!
...aber neuerdingst sparen die ja an allem und es gab nur ein getränk (tomatensaft) und ein winiziges tütchen chips, das ist kacke! vor allem wenn man den ganzen tag unterwegs war und keinen bock hat 5 euro für ein belegtes brötchen am airport auszugeben und sich auf ein anständiges plastikverschweisstes plastikessen gefreut hatte!